Samstag, 14. Februar 2015
19_Shanghai: Abschied von der Fudan
Und dann? - Dann musste ich mich auf die Klausuren und den ersten Teil des Abschieds – dem Abschied von meiner Universität hier in Shanghai sowie meinen Kommilitonen, Lehrern und Language Partnern vorbereiten.

Die fünf Endklausuren fanden, wie auch schon die Midterms, an drei Tagen, vom 14.-16.01., statt. Sie waren im Prinzip gleich aufgebaut, lediglich mit anderen Inhalten.

Am letzten Tag der Klausuren entschieden wir uns, gemeinsam von unserer Klasse aus zu einem Koreanischen Barbecue zu gehen. Es gab ein Buffet mit allen rohen Lebensmitteln, die wir dann auf unsere Grills legen konnten. Dazu gab es frische Salate, Suppe und Reis. Das war eine schöne Idee – es war super lecker und wir waren alle noch ein letztes Mal beisammen!




Korean Barbecue

Eine Woche später, am 21.01., fand die Abschlusszeremonie statt. Die Lehrer und Verantwortlichen des Instituts gratulierten uns zu unseren bestanden Klausuren und wünschten uns viel Glück auf unseren weiteren Lebenswegen. Abschließend bekamen wir alle unsere Zeugnisse. Jippiiii!


Es ist offiziell! Das Semester ist bestanden!


Der Blondie zwischen den Kommilitonen!

Als Dankeschön für eine schöne Zeit zusammen lud mich meine Language Partnerin mittags in eines meiner Lieblingsrestaurants in Shanghai ein! Sie hatte sogar noch ein Abschiedsgeschenk für mich! Super lieb! Ich freue mich, dass sie schon bald für ihr eigenes Auslandssemester nach Deutschland kommt, dann kann ich sie auch endlich einmal zu deutschem Essen einladen! :-)


Luise und ich :)

Und unser Abschieds-Menü:














Toastbrot mit Eis! Ich wäre selber nicht auf die Kombination gekommen, aber habe mich gerne überzeugen lassen! :-)

Damit war mein Auslandssemester dann wohl geschafft. Viel zu schnell für meinen Geschmack – die Zeit scheint geflogen zu sein! Und als ich daraufhin das letzte Mal meinen alltäglichen Weg nach Hause gegangen bin, war ich doch trauriger als gedacht. Ein letztes Mal ging es zu all den Orten, die ich in den letzten Wochen und Monaten täglich besucht habe:


Haupteingang des Handan-Campusses


Die Mao Zedong 毛泽东 - Statur am Eingang der Fudan


Guanghualou: Das Hauptgebäude der Fudan


Unser Klassenraum


Straße mit vielen kleinen Imbissen auf dem Campus-Gelände...


.. mit günstigem und super leckerem Essen.


Streetfood..


und andere Straßenverkäufer auf und um den Campus

Mein Fazit zu meinem Auslandssemester an der Fudan Universität:

Daumen hoch! Wenn ich mich noch einmal entscheiden müsste, würde meine Wahl wahrscheinlich wieder auf die Fudan fallen. Der Unterricht schloss sehr gut an den Sprachunterricht in Hamburg an, die Lehrer waren kompetent und waren auch außerhalb des Unterrichts sehr um uns besorgt. Die Unterrichtsinhalte waren, im Vergleich zu dem, was Kommilitonen aus Hamburg an anderen Universitäten in China berichteten, sehr gut strukturiert, bauten aufeinander auf und waren in der Regel bestens für das jeweilige Sprachlevel geeignet. Meine Kommilitonen waren super nett, hilfsbereit und das Beste: Sie kamen aus den verschiedensten Teilen dieser Welt. Einerseits habe ich dadurch viel über ihr Leben dort erfahren dürfen, andererseits habe ich nun Einladungen von Japan bis Ecuador – meine Reisepläne für die nächsten Jahre sind damit also gesichert! 8)


Daumen hoch! Wir mussten im Unterricht die Hausaufgaben häufig abfotografieren, da dachte ich mir, dass ein Foto aus der anderen Richtung bestimmt ganz lustig aussehen würde! :D


Meine Klasse: E3; Wintersemester 2014/15 :-)))

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Sonntag, 8. Februar 2015
18_Besuch aus Deutschland: Shanghai und Nanjing 26.12.2014 - 05.01.2015
„Zum Flughafen, bitte!“ – Am 2. Weihnachtstag ging es für mich direkt vom Unterricht ins Taxi Richtung Pudong International Airport! Ich konnte doch den hohen Besuch aus Deutschland nicht warten lassen! Nach 4,5 Monaten haben Papa, Feline und Carsten es ohne mich zuhause einfach nicht mehr ausgehalten und den langen Weg nach Shanghai auf sich genommen.

Und bereits am nächsten Tag sollte die Sightseeing Tour beginnen: Es musste sich natürlich erst einmal ein grober Überblick über die Stadt verschafft werden und wo sollte das besser möglich sein als auf der zweithöchsten Aussichtsplattform der Welt? Es ging also in das Stadtviertel Pudong 浦东und nach einem kleinen Spaziergang zum „Flaschenöffner“ – dem 492m hohen Shanghai World Financial Center (shanghai huanqiu jinrong zhongxin 上海环球金融中心)! Dort gibt es insgesamt 3 Aussichtsplattformen im 94., 97. und 100. Stockwerk. Ein super Ausblick auf die Stadt!


Der Oriental Pearl Tower in Pudong


Shanghai in Miniatur unten im SWFC


Shanghai in Miniatur: sogar meine Wohnung ist zu sehen!! :-)))


Ausblick auf Shanghai


Feline und ich auf dem SWFC


Hach, das war schön! Noch ein letztes Foto von unten!

Von dort aus fuhren wir zum Xintiandi 新天地 in die Französische Konzession, haben dort einen Kaffee getrunken und nach einem weiteren Spaziergang durch die Huaihai Road 淮海路, musste ich die drei leider für den Nachmittag alleine losziehen lassen. Den Abend haben wir jedoch gemeinsam bei einem leckeren gemeinsamen Essen im „Lost Heaven“ ausklingen lassen.

Am darauffolgenden Tag haben wir uns morgens am Jingan Tempel (jingansi 静安寺) getroffen. Dieser liegt zwischen den Wolkenkratzern und Shoppingmalls direkt an der West Nanjing Road 南京西路, hat uns alle jedoch eher weniger überzeugt - ein goldener Tempel zwischen all den Wolkenkratzern sieht zwar ganz nett aus, dennoch ist er nach all den Renovierungen nicht wirklich authentisch.


Jingan Tempel


Jingan Tempel


Jingan Tempel

Vom Jingan-Tempel sind wir die West Nanjing Road entlang gegangen bis wir unser nächstes Ziel erreicht hatten: den „Fake-Market“. Über vier Stockwerke erstrecken sich hier hunderte kleine Geschäfte: von Kleidung, Schals, Schmuck, Schminke, Schuhen & Taschen, über USB-Sticks, Handy-Hüllen, Selfie-Sticks & diversen elektronischen Geräte, bis hin zu Souvenirs, gibt es hier im Prinzip alles zu kaufen bzw. zu erhandeln und alles ist natürlich immer „Very cheap for you, my friend!“.


Fake Market


Feline und ich im Fake Market

Nach anstrengenden Diskussionen um den richtigen Preis, mussten wir uns natürlich stärken und sind in eine Seitenstraße der East Nanjing Road gegangen. Dort gibt es viele kleine Restaurants, in denen es gutes und gleichzeitig preiswertes Essen zu finden gibt. Das war lecker!

Von dort aus ging es dann zum People’s Square (renmin guangchang 人民广场), wo sich erneut hunderte Mütter und Väter unverheirateter Kinder getroffen hatten, um den perfekten Partner für diese zu finden:


Kontanktanzeigen


..auf Schirmen präsentiert


Weiblich, Jahrgang '84, 1,56m groß, Bachelor Abschluss, Lehrerin an einer Universität sucht:
Mann zwischhen Jahrgang '76 und '84 mit College-Abschluss oder besser, mit einer Körpergröße von 1,68m oder größer, einem gesunden Körper, normaler Erscheinung und Registration in Shanghai
+ Telefonnummer


haha! :)

Am Montag trafen wir uns mittags für eine Bootsfahrt auf dem Huangpu 黄浦江. Die Fahrt startete am Südende des Bunds, ging vorbei an der Skyline und 45 Minuten lang hoch bis zum Shanghai Port International Cruise Terminal und danach den gleichen Weg wieder zurück. Wir hatten uns alle ein wenig mehr von der Fahrt erhofft.


Bootsfahrt


Feline und ich bei der Bootfahrt

Anschließend entschieden wir uns dafür, zum Dongtailu Antikmarkt (dongtailu gushangpin shichang 东台路古商品市场) zu spazieren. Dort gibt es zwar eher wenige „echte Antiquitäten“, aber es lassen sich einige nette Kunsthandwerke, Mitbringsel und sonstige Kleinigkeiten finden.


Antikmarkt

Auf dem Weg vom Antikmarkt zum Restaurant kam zudem noch eine Frau auf Papa zu und wollte unbedingt seine Schuhe putzen. Als er jedoch versuchte zu erklären, dass er kein Bedarf habe, schmierte sie ihm kurzer Hand beim Gehen Creme auf die Schuhe. :-D


So schnell kann's gehen...

Am nächsten Tag habe ich den dreien meine Uni gezeigt und den Ort, an dem wir meistens Mittag essen. Eine kleine Straße mit vielen kleinen Imbissen nebeneinander. Super leckeres Essen, ich wünschte, ich könnte diese Straße in meinen Koffer packen und mit nach Deutschland nehmen. Auch Papa und Feline fanden alles ebenso lecker wie ich. Sie konnten gar nicht aufhören alles zu probieren.


Lieblings-Bratreis

Mit vollen Mägen ging es dann auf eine kleine Campus – Tour: zum Uni-Shop, meinem Unterrichtsgebäude, dem Hauptgebäude der Uni,…
Bilder der Fudan werden in den nächsten Tagen in einem extra Blogeintrag folgen.

Von der Uni ging es danach Richtung East Nanjing Road, der Haupteinkaufsstraße Shanghais, das richtige Silvester-Outfit wurde gefunden und wir ließen den Tag bei einer Wantan- und Nudelsuppe ausklingen.


East Nanjing Road

Und dann neigte sich das Jahr auch schon dem Ende zu, es war der 31.12.2014, Silvester. Während Papa und Carsten sich dafür entschieden, zur Jahreswende an den Hauptteil des Bunds mit Blick Richtung Skyline zu gehen, feierten Feline und ich zusammen mit vielen meiner Freunde in einem mexikanisch-indischen Restaurant am südlichen Bund. Von dem tragischen Unfall in der Nacht, bei dem viele Menschen starben, waren wir zum Glück alle weit genug entfernt und hörten davon erst am nächsten Tag. Sehr traurig.


Fini, Papa und ich am Silvesterabend


Skyline an Silvester

Den 1. Januar verbrachten Feline und ich mit meiner chilenischen Mitbewohnerin und ihrer Freundin auf unserem großen Sofa, es wurde viel gequatscht, gelacht und als Highlight des Tages: McDonald’s bestellt – Feline durfte doch nicht China verlassen, ohne den McDonald’s Lieferservice getestet zu haben. Am Abend trafen wir beide uns dann mit Papa und Carsten in einem Restaurant nahe der Shaanxi Road.


Nudeln mit Curry-Soße


Hühnchen Süß-Sauer und Fleischbeilage


Bratreis, zubereitet in einer frischen Ananas



Den 2. Januar nutzten wir dafür, nach Nanjing 南京 zu fahren. Nanjing ist die Hauptstadt der Provinz Jiangsu (in der auch Suhzhou liegt) und ist etwa 1,5 Stunden Zugfahrt von Shanghai entfernt. Ich hatte schon lange vor, nach Nanjing zu fahren und nun war es endlich so weit! Ein Tag war zwar leider viel zu kurz, aber ich hatte ein Ziel, was ich auf keinen Fall verpassen wollte: Das Mausoleum des Sun Yatsen (zhongshan ling 中山陵). Dr. Sun Yatsen war der Gründer der Guomindang, der erste provisorische Präsident der Republik China und gilt als Vater des modernen Chinas. Als er 1925 in Peking starb, wünschte er, in Nanjing bestattet zu werden.
Bereits im Unterricht haben wir dieses Mausoleum behandelt und Details darüber besprochen. So ist das Bauwerk beispielsweise aus weißem Mamor, seine Dächer jedoch auch aus blauen Ziegeln, was die Farben der Flagge der Guomindang wiederspiegelt. Die Flagge an sich lässt sich wiederum an der Decke der Gedenkhalle wiederfinden. In derselben Halle befindet sich mittig eine sitzende Statur Sun Yatsens, an den Wänden ist der Text der Prinzipien für die Institution der Nation eingelassen und über dem Eingang befinden sich seine „Drei Prinzipien des Volkes“ (san min zhuyi 三民主义): Volksgemeinschaft, Volksrechte und Volkswohl.


Feline und ich in Nanjing


Auf dem Weg zum Mausoleum - Ja, wir waren nicht die einzigen, die an diesem Tag die Idee hatten, dort hinzufahren!


Die Gedenkhalle




Aussicht von der Gedenkhalle aus


Sun Yatsen in der Mitte der Gedenkhalle


Die Flagge der Guomindang an der Decke der Gedenkhalle

Anschließend ging es zum nahe gelegenen Ming-Xiaoling-Mausoleum (ming xiaoling 明孝陵), dem Grab des Kaiser Zhu Yuanzhang, dem Begründer der Ming-Dynastie. Kaiser Zhu Yuanzhang ist der einzige Kaiser, der außerhalb Beijings bestattet worden ist.


Feline und ich im Ming-Xiaoling-Mausoleum

Die Rückfahrt von dort aus gestaltete sich leider schwieriger als gedacht – es ließen sich keine freien Taxis finden und leider auch nicht der richtige Bus. Nach einiger Zeit, die wir planlos durch die Gegend geirrt waren, fanden wir jedoch glücklicherweise zwei nette Chinesen, die uns halfen, den richtigen Heimweg zu finden. Wir hielten kurz in der Innenstadt, fuhren danach zum Bahnhof, aßen dort und setzten uns in die Bahn zurück nach Shanghai.

Den nächsten Tag verbrachten wir in Tianzifang 田子坊, einem Komplex, der aus vielen kleinen, schmalen Gassen, den sogenannten traditionellen Longtang 弄堂, besteht. Hier lassen sich viele kleine Geschäfte, Cafés und Bars finden, ein Ort mit Charme, meiner Meinung nach. Papa war aufgrund der vielen Menschen und dem geringen Platz eher froh, als wir den Ort dann wieder verlassen hatten. Anschließend sind wir noch etwas weiter durch die Französische Konzession und zurück nach Hause spaziert.


Tianzifang


Tianzifang


Und natürlich gibt es auch Glühwein im Tianzifang

Am nächsten Tag hat Feline mich von der Uni abgeholt, wir haben zusammen gegessen, geshoppt und den Tag genossen. Am Abend haben wir uns dann erneut mit Papa und Carsten zum Essen getroffen und uns von dort aus auf den Weg zum Bund gemacht, damit ein letzter Blick auf die Shanghaier Skyline bei Nacht geworfen werden konnte.


Ein letztes Mal Tanghulu 糖葫芦 für Papa


Bund bei Nacht

Am 5. Januar hieß es für Papa, Feline und Carsten dann „Goodbye Shanghai“! Ein letztes Mal durch die Stadt, ein letztes Mal zum Bund, ein letztes Mal das gute Essen genießen, das letzte Mal Metro fahren und zurück nach Deutschland! Auf Wiedersehen!


Feline und ich ein letztes Mal am Bund

Danke an euch drei für den netten Besuch! Ich habe mich sehr gefreut! Danke vor allem auch an Papa, der auf seinem Hin- und Rückflug jeweils knapp 30kg in seinem Koffer hatte, aber gefühlt nur 5kg davon zu ihm gehörten. Danke dabei auch an Mama, die auf dem Hinflug für die restlichen 20kg in Form von Süßigkeiten und andere Leckereien gesorgt hat und danke auch an alle anderen lieben Menschen zuhause, die an mich gedacht haben und Papa ein Geschenk für mich zu Weihnachten mitgegeben haben! DANKE!! So hatte auch ich ein kleines bisschen Weihnachten hier in Shanghai!

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Donnerstag, 29. Januar 2015
17_Shanghai 26.11.-25.12.
Was ist da los? Lange nichts gehört von mir? Diesen Eintrag habe ich bereits vor über einen Monat begonnen, doch dann dachte ich mir spontan: Wenn ich schon in einem anderen Land bin, dann sollte ich doch auch jede Erfahrung mitnehmen. Kein Problem. Man mache sich einen Zopf, direkt neben seinem Schrank und schleudere morgens um 6:45 seinen Ellbogen gegen seinen Schrankgriff. Autsch. Es folgte ein ganzer Morgen voller Schmerzen und ich entschied mich dafür, ein Krankenhaus aufzusuchen. Nachdem ich die Preise für die internationalen Krankenhäuser erfahren habe, habe ich mich für ein chinesisches Krankenhaus entschieden. Challenge acccepted! Vom Informationsstand im Erdgeschoss, wurde ich in den 3. Stock geschickt. Dort musste ich zunächst umgerechnet rund 2€ für das „Vorgespräch“ mit dem Doktor zahlen. Dieses fand wiederum auf Chinesisch statt, der Doktor sprach leider kein Wort Englisch – kein Problem: Was nicht auf Chinesisch erklärt werden konnte, wurde mit Händen und Füßen erledigt. Dabei war ich natürlich die Hauptattraktion im Krankenhaus! An keinem Ort war ich unbeobachtet, die Menschen standen beim Gespräch mit dem Doktor gefühlt neben mir, „Ein Ausländer im chinesischen Krankenhaus!?“. Vom Doktor ging es zum Röntgen. Nachdem ich endlich den Raum gefunden hatte, wurde mir wiederum erklärt, dass ich doch zunächst dafür bezahlen müsse. Also: den ganzen Weg zurück, bezahlen (2 Fotos, 8€) und zurück zum Röntgen, beobachtet von 10 Chinesen 2 Fotos schießen lassen, Zettel mit Diagnose abholen und zurück zum Doktor. Die Erklärung der Diagnose war leider etwas schwieriger zu verstehen. Es sei aber kein Knochen gebrochen! Glück gehabt! :-)

Leider schmerzt mein Arm noch immer, weshalb mir auch das tippen noch immer schwer fällt. Ich versuche die Einträge nun aber nachzuholen!

Jetzt aber zum eigentlichen Eintrag:

Einer meiner besten Freunde hier in Shanghai meinte vor einigen Wochen zu mir: „Wer sich sträubt nach Shanghai zu kommen, wird nie verstehen, was das Leben hier so lebenswert macht!“

Die meisten, die ich hier kennengelernt habe, wurden von ihren Arbeitgebern für ein paar Wochen oder Monate nach Shanghai geschickt, sind nun aber bereits einige Jahre hier und ehrlich gesagt mag ich gar nicht daran denken, dass ich die Stadt in etwa 4 Wochen bereits verlassen muss :-( Alle sind hier super nett und jeder wird so aufgenommen, wie er ist.

Trotz des kleinen Handycaps ist in den letzten Wochen erneut einiges passiert: Ende November hat ein amerikanischer Freund uns zu Thanksgiving eingeladen! Er hat 2 große Truthähne besorgt und wir haben mit ihm gefeiert, wie er es zuhause mit der Familie immer macht. Für den Großteil von uns war es das erste Thanksgiving, ein sehr netter Abend!


Thanksgiving Dinner


Thanksgiving Dinner

Es ist schon lustig, Freunde aus so vielen verschiedenen Ländern zu haben und mit ihnen ihre wichtigsten Feiertage zu verbringen.

So wie es für die meisten von uns das erste Thanksgiving war, war es für andere einen Monat später das erste Weihnachten! Jeder von uns hat ein Gericht gekocht und jeder hat eine Person zugewiesen bekommen, die er bewichteln musste! Nachdem in der Adventszeit im Prinzip keine Weihnachtsstimmung aufkam, war Heilig Abend dafür umso schöner. Die ganze Nacht saßen wir zusammen, haben Weihnachtsgeschenke ausgetauscht und das leckere Essen genossen.


Unser Weihnachtsbaum :)


Weihnachten mit meiner "Familie" in Shanghai


Pod Luck zu Weihnachten..


..Spezialitäten aus aller Welt!

In China wird Weihnachten im Prinzip nicht gefeiert, daher gab es auch keine Ferien für uns. Alle 3 Weihnachtsfeiertage ging es zum Unterricht. Dennoch werden an vielen Orten Weihnachtsartikel verkauft, Weihnachtsmusik gespielt und auch ein wenig Weihnachtsdekoration aufgehängt, ich war sogar auf einem „German Christmas Market“ in Shanghai. Auch deutscher Glühwein ist hier sehr berühmt, ich habe ihn an vielen verschiedenen Orten in Shanghai gefunden und sogar Berichte darüber in Zeitungen gelesen.


German Christmas Market Shanghai


German Christmas Market Shanghai


German Christmas Market Shanghai

Anfang Dezember bin ich noch einmal in das Shanghai Museum gegangen. Das Museum befindet sich am People’s Square und hat die Form eines sogenannten 鼎 ding, einem antiken Kessel. Auf insgesamt vier Stockwerken erstrecken sich hier mehrere Galerien, die unter anderem antike chinesische Bronze, chinesische Gemälde, Stempel, Kalligrafie, Keramiken, Jade und die chinesischen Minoritäten zeigen. Ich war bereits vor zweieinhalb Jahren hier gewesen, damals war dieses Museum eines unter Vielen für mich. Dieses Mal konnte ich sehr viel mehr mit den Ausstellungsstücken anfangen, da wir im Rahmen einer Vorlesung Vieles über chinesische Kunst gelernt haben. Besonders schön war es für mich jedoch, die Bilder und Kalligrafien zu sehen, da diese Teil meiner anschließenden Hausarbeit waren.


Das Shanghai Musem




Bilder (hängende Rollen) im Shanghai Museum


Ein paar Tage später bin ich mit meiner chilenischen Mitbewohnerin in einen chinesischen Kindergarten gefahren, in dem sie gelegentlich aushilft, Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren Englisch beizubringen. Das war ein super lustiger Morgen. Unsere erste Gruppe bestand aus 6 Kindern, die etwa 4 bis 5 Jahre alt waren, ihnen mussten wir Gegensätze beibringen: groß – klein, dick – dünn, schön – hässlich,… Gleichzeitig sollten sie die Namen für Familienmitglieder lernen: Mama, Papa, Oma, Opa,... Eine super Kombination für einen lustigen Morgen:
„Lulu, ist dein Papa dick oder dünn?“
„Eher dick, sein Bauch ist dick und die Beine sind dick… und der Kopf ist auch dick!“
Die zweite Gruppe an diesem Morgen war mit Kindern im Alter von 2 bis 4 Jahren. Mit ihnen haben wir hauptsächlich gespielt. Ich habe beispielsweise mit ihnen in einer Spiel-Küche gekocht und dabei mit ihnen auf Englisch geredet: „Oh, ich glaube, es fehlen noch Möhren in der Suppe!“ „Brauchst du einen Löffel?“ „Ist die Suppe heiß?“
Die Kinder waren total niedlich und ich hatte wirklich viel Spaß mit ihnen, wobei ich mich dabei gefragt habe, ob es denn wirklich notwendig ist, dass die Kinder bereits ab 2 Jahren am Wochenende in einen Kindergarten geschickt werden, in dem ihnen Englisch beigebracht wird? Lustigerweise hat uns eine Lehrerin in der darauffolgenden Woche einen Bericht in einer chinesischen Zeitung gezeigt, in dem es hauptsächlich darum ging, dass Kinder in China bereits mit 3 Jahren Englisch und Klavierspielen lernen müssen, bis zur Einschulung jedoch nicht einmal wissen, wie sie sich alleine umziehen oder auf die Toilette gehen sollen.. Man merkt schon auf gewisse Art und Weise, dass die Kinder in der Regel Einzelkinder sind – 4 Großeltern-, 2 Elternteile und im Mittelpunkt dieses eine Kind. Einerseits werden sie dadurch sehr verwöhnt, andererseits lastet jedoch auch großer Druck auf ihnen..

Nach 3 Wochen durften meine Language Partnerin und ich zudem unsere Töpfereien abholen, meine Schale ist wirklich sehr schön geworden:






Zum Abschluss gibt es dieses Mal: eeeeeendlich die restlichen Bilder von Guilin und Yangshuo - siehe Eintrag!
uuund zwei Links:

10 Ways China Makes You Stronger:
http://mp.weixin.qq.com/s?__biz=MjM5MjE0ODcwNQ==&mid=203013601&idx=1&sn=ee5dd5431471477f97b4bae1088b1e5a&scene=2&from=groupmessage&isappinstalled=0#rd

Ost trifft West:
http://de.news-sap.com/2010/08/24/china-missverstandniss-kulturelle-differenzen-yang-liu/
bzw. http://www.art-magazin.de/design/1150/ost_trifft_west_design

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