Donnerstag, 29. Januar 2015
17_Shanghai 26.11.-25.12.
Was ist da los? Lange nichts gehört von mir? Diesen Eintrag habe ich bereits vor über einen Monat begonnen, doch dann dachte ich mir spontan: Wenn ich schon in einem anderen Land bin, dann sollte ich doch auch jede Erfahrung mitnehmen. Kein Problem. Man mache sich einen Zopf, direkt neben seinem Schrank und schleudere morgens um 6:45 seinen Ellbogen gegen seinen Schrankgriff. Autsch. Es folgte ein ganzer Morgen voller Schmerzen und ich entschied mich dafür, ein Krankenhaus aufzusuchen. Nachdem ich die Preise für die internationalen Krankenhäuser erfahren habe, habe ich mich für ein chinesisches Krankenhaus entschieden. Challenge acccepted! Vom Informationsstand im Erdgeschoss, wurde ich in den 3. Stock geschickt. Dort musste ich zunächst umgerechnet rund 2€ für das „Vorgespräch“ mit dem Doktor zahlen. Dieses fand wiederum auf Chinesisch statt, der Doktor sprach leider kein Wort Englisch – kein Problem: Was nicht auf Chinesisch erklärt werden konnte, wurde mit Händen und Füßen erledigt. Dabei war ich natürlich die Hauptattraktion im Krankenhaus! An keinem Ort war ich unbeobachtet, die Menschen standen beim Gespräch mit dem Doktor gefühlt neben mir, „Ein Ausländer im chinesischen Krankenhaus!?“. Vom Doktor ging es zum Röntgen. Nachdem ich endlich den Raum gefunden hatte, wurde mir wiederum erklärt, dass ich doch zunächst dafür bezahlen müsse. Also: den ganzen Weg zurück, bezahlen (2 Fotos, 8€) und zurück zum Röntgen, beobachtet von 10 Chinesen 2 Fotos schießen lassen, Zettel mit Diagnose abholen und zurück zum Doktor. Die Erklärung der Diagnose war leider etwas schwieriger zu verstehen. Es sei aber kein Knochen gebrochen! Glück gehabt! :-)

Leider schmerzt mein Arm noch immer, weshalb mir auch das tippen noch immer schwer fällt. Ich versuche die Einträge nun aber nachzuholen!

Jetzt aber zum eigentlichen Eintrag:

Einer meiner besten Freunde hier in Shanghai meinte vor einigen Wochen zu mir: „Wer sich sträubt nach Shanghai zu kommen, wird nie verstehen, was das Leben hier so lebenswert macht!“

Die meisten, die ich hier kennengelernt habe, wurden von ihren Arbeitgebern für ein paar Wochen oder Monate nach Shanghai geschickt, sind nun aber bereits einige Jahre hier und ehrlich gesagt mag ich gar nicht daran denken, dass ich die Stadt in etwa 4 Wochen bereits verlassen muss :-( Alle sind hier super nett und jeder wird so aufgenommen, wie er ist.

Trotz des kleinen Handycaps ist in den letzten Wochen erneut einiges passiert: Ende November hat ein amerikanischer Freund uns zu Thanksgiving eingeladen! Er hat 2 große Truthähne besorgt und wir haben mit ihm gefeiert, wie er es zuhause mit der Familie immer macht. Für den Großteil von uns war es das erste Thanksgiving, ein sehr netter Abend!


Thanksgiving Dinner


Thanksgiving Dinner

Es ist schon lustig, Freunde aus so vielen verschiedenen Ländern zu haben und mit ihnen ihre wichtigsten Feiertage zu verbringen.

So wie es für die meisten von uns das erste Thanksgiving war, war es für andere einen Monat später das erste Weihnachten! Jeder von uns hat ein Gericht gekocht und jeder hat eine Person zugewiesen bekommen, die er bewichteln musste! Nachdem in der Adventszeit im Prinzip keine Weihnachtsstimmung aufkam, war Heilig Abend dafür umso schöner. Die ganze Nacht saßen wir zusammen, haben Weihnachtsgeschenke ausgetauscht und das leckere Essen genossen.


Unser Weihnachtsbaum :)


Weihnachten mit meiner "Familie" in Shanghai


Pod Luck zu Weihnachten..


..Spezialitäten aus aller Welt!

In China wird Weihnachten im Prinzip nicht gefeiert, daher gab es auch keine Ferien für uns. Alle 3 Weihnachtsfeiertage ging es zum Unterricht. Dennoch werden an vielen Orten Weihnachtsartikel verkauft, Weihnachtsmusik gespielt und auch ein wenig Weihnachtsdekoration aufgehängt, ich war sogar auf einem „German Christmas Market“ in Shanghai. Auch deutscher Glühwein ist hier sehr berühmt, ich habe ihn an vielen verschiedenen Orten in Shanghai gefunden und sogar Berichte darüber in Zeitungen gelesen.


German Christmas Market Shanghai


German Christmas Market Shanghai


German Christmas Market Shanghai

Anfang Dezember bin ich noch einmal in das Shanghai Museum gegangen. Das Museum befindet sich am People’s Square und hat die Form eines sogenannten 鼎 ding, einem antiken Kessel. Auf insgesamt vier Stockwerken erstrecken sich hier mehrere Galerien, die unter anderem antike chinesische Bronze, chinesische Gemälde, Stempel, Kalligrafie, Keramiken, Jade und die chinesischen Minoritäten zeigen. Ich war bereits vor zweieinhalb Jahren hier gewesen, damals war dieses Museum eines unter Vielen für mich. Dieses Mal konnte ich sehr viel mehr mit den Ausstellungsstücken anfangen, da wir im Rahmen einer Vorlesung Vieles über chinesische Kunst gelernt haben. Besonders schön war es für mich jedoch, die Bilder und Kalligrafien zu sehen, da diese Teil meiner anschließenden Hausarbeit waren.


Das Shanghai Musem




Bilder (hängende Rollen) im Shanghai Museum


Ein paar Tage später bin ich mit meiner chilenischen Mitbewohnerin in einen chinesischen Kindergarten gefahren, in dem sie gelegentlich aushilft, Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren Englisch beizubringen. Das war ein super lustiger Morgen. Unsere erste Gruppe bestand aus 6 Kindern, die etwa 4 bis 5 Jahre alt waren, ihnen mussten wir Gegensätze beibringen: groß – klein, dick – dünn, schön – hässlich,… Gleichzeitig sollten sie die Namen für Familienmitglieder lernen: Mama, Papa, Oma, Opa,... Eine super Kombination für einen lustigen Morgen:
„Lulu, ist dein Papa dick oder dünn?“
„Eher dick, sein Bauch ist dick und die Beine sind dick… und der Kopf ist auch dick!“
Die zweite Gruppe an diesem Morgen war mit Kindern im Alter von 2 bis 4 Jahren. Mit ihnen haben wir hauptsächlich gespielt. Ich habe beispielsweise mit ihnen in einer Spiel-Küche gekocht und dabei mit ihnen auf Englisch geredet: „Oh, ich glaube, es fehlen noch Möhren in der Suppe!“ „Brauchst du einen Löffel?“ „Ist die Suppe heiß?“
Die Kinder waren total niedlich und ich hatte wirklich viel Spaß mit ihnen, wobei ich mich dabei gefragt habe, ob es denn wirklich notwendig ist, dass die Kinder bereits ab 2 Jahren am Wochenende in einen Kindergarten geschickt werden, in dem ihnen Englisch beigebracht wird? Lustigerweise hat uns eine Lehrerin in der darauffolgenden Woche einen Bericht in einer chinesischen Zeitung gezeigt, in dem es hauptsächlich darum ging, dass Kinder in China bereits mit 3 Jahren Englisch und Klavierspielen lernen müssen, bis zur Einschulung jedoch nicht einmal wissen, wie sie sich alleine umziehen oder auf die Toilette gehen sollen.. Man merkt schon auf gewisse Art und Weise, dass die Kinder in der Regel Einzelkinder sind – 4 Großeltern-, 2 Elternteile und im Mittelpunkt dieses eine Kind. Einerseits werden sie dadurch sehr verwöhnt, andererseits lastet jedoch auch großer Druck auf ihnen..

Nach 3 Wochen durften meine Language Partnerin und ich zudem unsere Töpfereien abholen, meine Schale ist wirklich sehr schön geworden:






Zum Abschluss gibt es dieses Mal: eeeeeendlich die restlichen Bilder von Guilin und Yangshuo - siehe Eintrag!
uuund zwei Links:

10 Ways China Makes You Stronger:
http://mp.weixin.qq.com/s?__biz=MjM5MjE0ODcwNQ==&mid=203013601&idx=1&sn=ee5dd5431471477f97b4bae1088b1e5a&scene=2&from=groupmessage&isappinstalled=0#rd

Ost trifft West:
http://de.news-sap.com/2010/08/24/china-missverstandniss-kulturelle-differenzen-yang-liu/
bzw. http://www.art-magazin.de/design/1150/ost_trifft_west_design

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