Mittwoch, 17. September 2014
09_Shanghai 07.09.-17.09.2014
Nun bin ich bereits 3,5 Wochen in Shanghai und es bestätigt sich einfach immer mehr das, was mir über diese Stadt erzählt wurde: Langweilig wird es hier nie!

Seit meinem letzten Eintrag ist hier einiges passiert:

Das wichtigste natürlich zuerst: Letzte Woche mussten wir uns an der Fudan-Universität registrieren und Einstufungstests bestreiten. Die Registration hat insgesamt 5 Stunden gedauert. Das war eine gefühlte Ewigkeit, zumal wir mit nicht einmal einer Stunde gerechnet hatten und weder Essen noch Trinken dabei hatten. Dort haben wir dann unseren Termin für den Einstufungstest am nächsten Tag bekommen. Nach einem kurzen Gespräch mit einem Lehrer(?), bekam ein jeder ein Leistungs-Level zugewiesen, in dem der jeweilige Test bewältigt werden sollte. Daraufhin ging es dann für den einstündigen Multiple-Choice-Test an den PC. Aufgrund des anschließenden Ergebnisses und einem Gespräch mit einem Lehrer am nächsten Tag, wurde wir dann in unsere endgültigen Klassen eingeteilt.

Das Witzige an der Registration (und dabei sei betont dass es die Registration der Auslandsstudierenden!!!! war): Einige Studenten wurden von ihren Eltern begleitet – sowohl zur Registration als auch zu den Tests…. :D

Als persönliches Highlight ergab sich jedoch das Erstellen der Passfotos: Zwei meiner Kommilitonen aus Hamburg, die ursprünglich aus dem Vietnam stammen, hatten dort bereits Fotos machen lassen und wir mussten über die typische „ostasiatische“ Bearbeitungsweise lachen: zunächst wurden alle Strähnen beseitigt, die nicht stramm am Kopf lagen und danach wurde ihre Haut aufgehellt bis sie ganz weiß war. Ich war für sie scheinbar ein härterer Fall: Nachdem mein ohnehin schon überbelichtetes Gesicht noch weißer gemacht und überflüssige Haare entfernt worden waren, passte etwas scheinbar ganz und gar nicht in ihr Bild – blonde Haare! Was also tun? – Richtig, Haare dunkler machen! Dadurch wurde mein Gesicht zwar wieder dunkler und vor allem rot, was ich gar nicht war, aber die Haare schienen in dem Moment einfach wichtiger… :D Das hat mich an folgende Fotostrecke erinnert: http://www.huffingtonpost.com/2014/06/26/photoshop-around-the-world_n_5534062.html


Passfoto aus einem Passbildautomaten, etwa eine halbe Stunde zuvor. Selbst diese sind so eingestellt, dass die Haut auf den Bildern weißer ist.


Passfoto der oben beschriebenen Situation

Am Sonntag fand die Opening Ceremony für uns statt. Nachdem wir uns alle etwas irritiert für die Hymne der Fudan Universität erhoben hatten, stellten sich die Verantwortlichen unseres Instituts vor, berichteten uns Organisatorisches und erklärten immer und immer wieder, wie wichtig doch fleißiges Lernen und regelmäßige Teilnahme am Unterricht seien. Alles wurde uns zunächst auf Chinesisch vorgetragen, danach von einer „Dolmetscherin“ übersetzt. Bereits nach ihrem ersten Satz war den meisten von uns klar: Der chinesische Teil ist deutlich leichter zu verstehen!

Seit Montag haben wir nun Unterricht. Dieser umfasst im Prinzip die Fächer Lesen, Schreiben, Sprechen sowie Hörverständnis und findet beinahe jeden Tag von 8:00 - 11:35 statt. Ich fühle mich ein wenig an Grundschulzeiten zurückerinnert.


Fudan Universität (Fudan Daxue 复旦大学)

Neben der Uni blieb in der letzten Woche auch Zeit für andere wichtige Dinge des Lebens. So sind eine Kommilitonin und ich zu einem Outlet gefahren. Das Outlet an sich war auf einem alten Fabrikgelände und die Geschäfte in den renovierten Fabrikgebäuden. Richtig schön. Es gab dort viele Geschäfte westlicher Marken wie Nike, Puma, Adidas, Roxy, Esprit,… und die Preise waren noch um einiges schöner als die in deutschen Outlets! :) Aber auch hier wartete natürlich wieder eine Überraschung auf uns, eine Currywurst-Bude alias „Ess-Bahn“!


Outlets




Die Ess-Bahn :D

Außerdem hat meine chilenische Mitbewohnerin diese Woche ihren Abschied gefeiert. Sie fährt für einen Monat zurück in ihre Heimat. Aber auch mitten in der Woche seinen Abschied zu feiern, ist in Shanghai alles andere als schwer. Es ging also wieder in einen Luxus-Club mit einem Haifisch-Becken und mit Blick auf die Shanghaier Skyline. Meine Mitbewohnerin stand auf der Gästeliste dort und durfte 14 weitere Personen mit reinnehmen. Naja, und wie sollte es anders sein? Eintritt, Getränke, Snacks – gratis natürlich. (Für den ein oder anderen, der eine gewisse Vorstellung der Clubs hier haben möchte: http://www.m1ntglobal.com/club-shanghai)

Ansonsten ist bei mir im Prinzip alles wie gehabt. Ich gehe immer noch gerne durch die Straßen, denn dort gibt es einfach immer irgendetwas, was einen erstaunt, belustigt, aufregt, erfreut,… Man muss nur seine Augen aufhalten, dann ist auch kein Spaziergang wie der vorherige! Als Beispiel sei meine Lieblings-Belustigung genannt: T-Shirt Sprüche lesen. Zu meinen Highlights gehören: das T-Shirt einer etwa 80-Jahre alten Dame mit der Aufschrift „AWESOMEEEEEEE“, das T-Shirt eines etwa 60-Jahre alten Mannes mit der Aufschrift „Be Stupid“ und das T-Shirt eines etwa 3-Jahre alten Jungens mit der Aufschrift „I Stole Your Boyfriend“.

Zum Schluss gibt es noch einmal ein paar Mahlzeiten:

Die ersten 4 Gerichte gehören zusammen. Es ist in China in der Regel so, dass man Gerichte für den ganzen Tisch bestellt und jeder sich dann von allem nehmen kann. Zu den ausgesuchten Gerichten wird eine Schüssel Reis serviert:

Suppe

Tofu

Hühnchen mit Nüssen und Gurke in Süß-Sauer-Soße

Pak Choi mit Pilzen
Dazu hatten wir noch einen Teller mit einer Art Rinder-Braten.
Das Ganze haben wir uns mit 4 Personen geteilt und mussten weniger als 2,50€ p.P. zahlen.




Reis-Snack, erinnert an Sushi




Streetfood - eine Art Crepe mit deftiger, scharfer Füllung. Was genau der Inhalt war, blieb uns aber bis heute unklar.

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